Sonntag, 30. Dezember 2007

* Excelsior Rotterdam - Roda JC Kerkrade 1:2

Stadion Woudestein, Rotterdam
1. Liga Niederlande – 3.085 Zuschauer (150 Gäste)


Am nächsten Morgen wachte ich um 13 Uhr auf, doch es war erst 8 Uhr und die rote Geige war weg. Verwirrung! Aber meine kranken Träume gehören hier gar nicht hin und deswegen überlesen den Beginn einfach alle, die damit nichts anfangen können. ;-) Nachdem man dann noch einige Stunden totgeschlagen hatte, u.a. mit am Teich sitzen und Enten betrachten, war auch endlich das mit gerade mal 3.800 Plätzen kleinste Stadion der Liga geöffnet. Bei Excelsior handelt es sich inoffiziell immer noch um die Zweite Mannschaft von Feijenoord und diese hat erhebliche Probleme sich in der Liga zu halten. Roda spielt auch nicht gerade großartig, geht aber souverän 2:0 in Führung. Die Heimmannschaft ist trotzdem weiterhin bemüht und durch ein Tor kurz vor Schluss kommt am Ende wirklich noch Spannung auf, allerdings ohne Erfolgserlebnis für das bedauernswerte Team. Hinter dem Tor sitzen/stehen doch glatt ca. 30 aktive Supporter, die sich redlich bemühen, aber nicht viel bieten können. Der Gast mit Unterstützung aus Aachen ist auch nicht gerade sehr motiviert. Überhaupt war gar kein Stimmungskern bei Roda zu erkennen, wild verteilt stand man im kleinen Block. Kein Highlight zum Jahresabschluss, aber so ist auch dieser Miniground nach langer Nacht abgehakt und irgendwie freut man sich dann doch, wenn’s endlich wieder nach Hause geht.

Samstag, 29. Dezember 2007

* Sparta Rotterdam - FC Groningen 1:3

Het Kasteel, Rotterdam
1. Liga Niederlande – 10.612 Zuschauer (300 Gäste)


Die letzten Spiele des Jahres sollten in Holland gesehen werden, jedoch mehr aus praktischen Gründen als in Erwartung großer Spiele. Waren vorher doch erhebliche Zweifel aufgetaucht, ob man bei derartigen Temperaturen wirklich im Auto schlafen will, wurde einfach auf Jammern verzichtet und los gings mit René und Christof. Frühzeitig am Schloß (Kasteel) angekommen durften Sitzkarten für die letzte Ecke für 27,50 € erworben werden, die jedoch dank Trick 17 (oder 16?) von mir glücklicherweise umgangen werden konnten. Das Ghetto, in dem das Stadion liegt konnte gleich als Schlafplatz für die Nacht ausgeschlossen werden. Ansonsten ist hier aber wohl nichts los. Einzelne Groninger Grüppchen können mit großer Fresse ums Stadion laufen ohne irgendwelche Probleme zu kriegen. Rotterdams Potential tritt wohl nur in Verbindung mit Feijenoord auf. Dank meinem mehr oder weniger oberflächlichen Interesse am langweiligigen Nachbarland nahm ich bislang an, dass die Nr. 2 (Sparta) und Nr. 3 (Excelsior) der Stadt (nach Feijenoord) nichts zu bieten haben. Zumindest bei Sparta sollte das nicht ganz richtig sein. Zu Spielbeginn erstmal eine Wunderkerzen-Aktion der ganzen Kurve und einige laute Gesänge. Die flachten dann aber leider teilweise total ab, so dass auch mal minutenlang komplett Ruhe war, obwohl es auf dem Platz gerade gar nicht so schlecht lief. Groningen von Beginn an gut drauf und konnte somit auch spätestens als die Mannschaft auf dem Platz nachzieht den Sieg auf den Rängen klarmachen. Guter Auftritt für meine bisheringen holländischen Erfahrungen. Am Gästeblock stehen nach Spielende noch ein paar Kinder und geben einige „Rotterdam Hooligans“-Rufe zum Besten. Urkomisch… Trotzdem lustig anzusehen wie eine schockierte Ordnerin versuchte das Ganze zu unterbinden. Nach dem Spiel musste noch ein Plätzchen gefunden werden, an dem man in Rotterdam im deutschen Auto in Ruhe die Nacht verbringen kann. Der kleine Stadionparkplatz von Excelsior ist dafür perfekt geeignet. Ist offenbar die feinere Gegend von Rotterdam und die ganze Nacht kommt keine Menschengestalt in die Nähe. Und so schlief man auch irgendwann gequält ein…

Mittwoch, 26. Dezember 2007

* NEC Nijmegen - VV Venlo 2:2

McDos Goffertstadion, Nijmegen
1. Liga Niederlande – 12.300 Zuschauer (600 Gäste)


Mehr oder weniger spontan gings heute mal wieder knapp über die Grenze, weil die Zeit ohne Spiel schon wieder viel zu lang wurde. Da war’s auch relativ egal, wer denn jetzt spielt. Nijmegen – Venlo? Klingt doch interessant, bei nur 50 km Distanz zwischeneinander kann man ja schon von Derby sprechen, auch wenn in diesem Land generell keine großen Entfernungen zustande kommen… Also nix wie hin! Stadion fast „uitverkocht“ und Gästeblock komplett gefüllt, auch wenn das bei einer Kapazität von gerade einmal 600 wohl ein Muss ist. Zu Spielbeginn dann aber gleich die Ernüchterung: Wenig bis gar nichts los. Als Derby begreift dieses Spiel offenbar keiner. Nijmegen aufgrund der sportlichen Situation demotiviert und von Venlo erwarte ich auch irgendwo mehr, besonders da es die erste Saison seit langer Zeit wieder in der Eredivisie ist. Zur Halbzeit 1:0 bei einem ziemlich schlechten Kick. Also wurde das Spiel größtenteils verlabert. „Die 2. Halbzeit kann nur besser werden…“ ist man sich einig. Geht ja gar nicht anders… Wird sie auch! Auf dem Platz passiert etwas mehr und Venlo holt in der Schlussphase einen Zwei-Tore-Rückstand noch auf. Dementsprechend etwas Stimmung aus dem Gästeblock. Trotzdem nicht das Gelbe vom Ei dieses Spiel letztlich, aber gut genug um am 2. Weihnachtsfeiertag mal aus dem Haus zu kommen.

Sonntag, 16. Dezember 2007

* MSV Duisburg - Eintracht Frankfurt 0:1

MSV-Arena, Duisburg
1. Liga – 26.557 Zuschauer (5.000 Gäste)


Da ein Auswärtsauftritt der SGE nie verkehrt ist, informierte ich mich morgens schon mal per Telefon über die Kartensituation fürs heutige Sonntagsspiel der Bundesliga. 30 € billigste Kategorie! Haha, alles klar... Da es vom Blötter Weg in Mülheim allerdings gerade mal 10 Autominuten zum MSV sind, war ein Versuch doch auf alle Fälle erfolgsversprechend. Am Stadion angekommen werde ich direkt angelabert, ob ich noch eine Karte brauche. Kurz darauf bin ich dann auch Besitzer einer solchen für den Sitzbereich Familienblock für 12€! Kann man mit leben. Also gleich rein und direkt bei jedem Eingang versucht, einen besseren Platz als den Familienbereich zu bekommen. Nachher wird klar, dass man eigentlich überall hinkommt, wenn man nur einmal im Stadion ist. Also kann auch mehrmals der Standort gewechselt werden um die Stimmung zu testen. Da ich die Eintracht noch nicht soo oft gesehen habe, kann ich deren Support-Leistung nicht verhältnismäßig zu den sonstigen Auftritten einschätzen, allerdings kurz und knapp: Sehr stark! Selbst, wenn es nur ein durchschnittlicher Auftritt war, für den MSV auswärts hat es locker gereicht. An sich ist das Pippi Langstrumpf-Lied nicht gerade mein Favorit, aber wenn ALLE 5.000 Gäste mitmachen, dann ist das schon eine Klasse für sich, keine Frage. Zu Beginn der zweiten Hälfte gibt es eine sehr ansehnliche Pyro-Aktion der SGE, die wohl wieder mal mit Stadionverboten belohnt wird. Am besten alle wegsperren, die Verbrecher! … Vom MSV ein, naja, sehr durchwachsener Heimauftritt. Ist natürlich auch nicht einfach, wenn man zuhause alles verliert und Letzter ist. Aber es ist halt auch nur der MSV. ;-) Auf dem Platz passiert recht wenig, doch Amanatidis kann einen Konterangriff erfolgreich abschließen und beendet das Fußballjahr somit mit einem Sieg für die Frankfurter. An sich ein lohnenswerter Ausflug in die Welt der Bundesliga, die allerdings auf Dauer echt nicht sein muss. Allein die Tatsache, dass hier auf der Anzeigetafel alles mögliche präsentiert wird macht mich froh, dass in unserem Stadion gar keine ist. Ein Beispiel: „König-Pilsener präsentiert die Zeit: 75. Minute“ Ohne Worte...

* VfB Speldorf - KFC Uerdingen 05 1:1

Stadion am Blötter Weg, Mülheim
4. Liga – 700 Zuschauer (200 Gäste)


Geplant war heute der Knaller SV Wehen – SC Freiburg. Man muss ja auch die Komplettierung der 2. Liga vorantreiben. Attraktiv ist das allerdings weniger. Da ziehe ich es doch vor unfreiwillig zu verschlafen um somit die Wehen-Tour per Bahn gleich abhaken zu können. Der Blick auf den Spielplan bietet einige Drecksgrounds in der Landesliga. Glücklicherweise entscheide ich mich allerdings für die Alternative, die mich zum Oberliga-„Risikospiel“ nach Mülheim führt. Der FC Oeding findet sich mit einem ordentlichen, lautstarken Mob ein, der durchgängig eine ordentliche Leistung abliefert. Die Speldorfer Szene, die bei meinem letzten Besuch noch einiges Potential für die Zukunft versprach, ist inzwischen fast komplett verschwunden. Zu Beginn der 2. Halbzeit wird klar, dass es sich derzeit um einen Boykott handelt. Auf zwei Spruchbändern „Die dunkle Zeit ist da“ und „Verbandsliga nächstes Jahr“, gekürt von einigen schwarzen Fahnen wird von den ehemaligen Ultras auf die derzeitige sportliche Situation Bezug genommen. Vorletzter ist man, weit weg vom rettenden 11. Platz. Der Gast aus Krefeld steht leider noch schlechter dar, sportlich zwar im Mittelfeld, finanziell allerdings kurz vor der Insolvenz. In einem hart umkämpften Spiel geht der KFC zu Beginn der 2. Hälfte verdient in Führung und das Ergebnis scheint klar. In der Schlussphase allerdings gelingt den Speldorfern mehr oder weniger ein Glückstreffer. Kurz zuvor gab es bereits einen umstrittenen Elfmeter gegen den Gast, direkt vor dem Gästemob ausgeführt (verschossen), der die Menge schon zum Rasen brachte. Als jedoch der Ausgleich fällt und die mutigen Mülheimer sich auch noch zum Jubeln zur Eckfahne am Gästebereich begeben (angeblich soll der Torschütze sogar seinen Mittelfinger präsentiert haben), ist das Fass jedoch zum Überlaufen gebracht. Sofort sprinten ca. 100 Mann Richtung Spieler um zu pöbeln (und mehr...). Die Staatsmacht, heute sehr zahlreich erschienen, rennt direkt übers Spielfeld hinterher um einen Platzsturm zu verhindern. Dies gelingt auch zunächst, doch nach Spielende passiert hier noch einiges. Auf dem Platz wollen sich einige Spieler an den Kragen und im Gästebereich fliegen mehrmals hintereinander Fäuste und Schlagstöcke. Grund hierfür nicht direkt sichtbar, wahrscheinlich haben beide Seiten gut provoziert. Ein empörter, älterer Speldorfer Offizieller lässt es sich daraufhin nicht nehmen, über den Platz zu marschieren und dem gemeinen Pöbel seine Meinung zu geigen. Im Gegenzug wird zurückgeschrien („Verpiss dich, Oppa!“) und letztlich wird der couragierte Senior von Ordnern zurückgetrieben. Ausserhalb des Stadions wird der Gästemob eingekesselt und abgeführt. Dann musste allerdings schon zum nächsten Spiel aufgebrochen werden.

Freitag, 14. Dezember 2007

* SV Viktoria Goch - Rot-Weiss Essen II 1:4

Hubert-Houben-Kampfbahn, Goch
5. Liga – 200 Zuschauer (100 Gäste)


Die Anreise erfolgte heute mit dem Gedanken, einen weiteren Verbandsligaground wegzuhauen und dabei wenigstens noch den eigenen Nachwuchs zu begutachten. Als jedoch von weitem schon einige Gesänge zu vernehmen sind gehen sofort einige Fragen durch den Kopf: Fangesänge vom Tonband? Hat Goch eine Fanszene? Als dann ein „Essen, du Stadt im Ruhrgebiet“ erklingt ist die Frage dann geklärt. Die Ultras sind angereist, begünstigt durch die begonnene Winterpause der Profis. Ein guter Mob von 50 Mann zündelt vor und nach dem Spiel beeindruckend und supportet durchgängig, teils sogar sehr stark. Nach und nach reisen immer mehr Cops an. Grund hierfür war wohl ursprünglich die Tatsache, dass die Ultras ins Stadion gestürmt sind ohne Eintritt zu zahlen. Auf jeden Fall wird in der Folge teils gepöbelt, so dass durch die Polizei die Schließung des Getränkestandes veranlasst wird. „Manche Leute können hier nicht mit Alkohol umgehen.“ Nicht mal eine Cola ist mehr zu kriegen, Koffein dreht ja auch zu sehr auf… Nach Spielende sind es schon locker 30 Beamte, die mit Hunden, aufgesetztem Helmen und gezücktem Schlagstock den Gästeanhang Richtung Ausgang treiben. Dort darf noch eine Viertelstunde verweilt werden bis die Ultras alle brav in ihrem Bus verschwunden sind und die einzeln angereisten Essener zu ihrem Autos durchgelassen werden. Im offiziellen Polizeibericht wird am nächsten Tag vermittelt, dass es sich (ausnahmslos) um stark angetrunkene Essener gehandelt hat. Ja, das rechtfertigt natürlich so einen Einsatz. Achja, gespielt wurde auch noch. Die Zweite gewinnt wieder mal souverän und marschiert konsequent Richtung Oberliga. Nach dem Spiel wird sich auch artig beim Anhang bedankt. Wann erlebt man als Spieler der 5. Klasse schon mal so einen Support? Letztendlich ein klasse Erlebnis. Gerne öfters mal!

Dienstag, 11. Dezember 2007

* Borussia Dortmund II - SV Babelsberg 03 1:0

Stadion Rote Erde, Dortmund
3. Liga – 920 Zuschauer (40 Gäste)


Grund für den Spielbesuch heute? Ganz ehrlich? In erster Linie wollte ich etwas Zeit totschlagen. Sekundär wollte ich mir Babelsberg mal angucken, die ich bisher noch nie sehen durfte. Ein ernsthaftes Urteil jedoch nicht zulässig, da bei einem auf Dienstagabend terminierten Nachholspiel wohl kaum große Massen die 500 km anreisen werden. Im Gästeblock ca. 40 Tapfere, wovon knapp die Hälfte in der 2. Halbzeit auch anständig supportet, jedoch mangels Masse nicht sonderlich effektiv. Vom BVB hingegen ein klasse Vorstellung. Zu Beginn sehr laut um dann etwas nachzulassen, jedoch auf dennoch hohem Niveau das Spiel durchzusingen. Den Verein will ich erstmal sehen, der für seine Amateure etwas Besseres liefert. Der Dortmunder Nachwuchs gewinnt letztlich 1:0, aber kein großes Erlebnis.

Samstag, 8. Dezember 2007

* FC Verbroedering Geel - Royal Antwerp FC 2:1

Stadion De Leunen, Geel
2. Liga Belgien –


Nach dem RWE-Spiel musste direkt aufgebrochen werden, da der große RAFC mal wieder auswärts begutachtet werden sollte. Da das Spiel bei Aufsteiger Geel aufgrund einiger Vorkomnisse in der Aufstiegsrunde 04/05 (damals versuchten die RAFC-Anhänger die Heimtribüne zu stürmen) als Hochrisikospiel eingestuft wurde, musste ich leider alleine fahren, da alle willigen Mitfahrer keine Karten vorbestellen konnten und die Kasse am Spieltag geschlossen bleiben sollte. Der Versuch über die Mitfahrzentrale war nicht sonderlich erfolgreich und dem am Telefon sehr zweifelhaft klingenden Bürger mit Migrationshintergrund wurde lieber eine Absage erteilt. Kaum am Stadion ausgestiegen waren 30 Minuten vor Spielbeginn schon die Gesänge der Gäste zu hören. Meine Karte war hinterlegt, kein Problem, Abendkasse war natürlich auch offen, wie sollte es anders sein? Aufgrund des starken Regens hält sich der Anhang aus Antwerp leider über die komplette Hintertorseite verteilt unter dem kleinen Dach auf, was die Geschlossenheit zunichte macht. Die vielversprechenden Gesänge vor Spielbeginn (teils noch übertönt von der Dauerbeschallung aus den Boxen) ließen mit Spielbeginn aus unersichtlichen Gründen etwas nach, dennoch dem Gegner überlegen, der über keine nennenswerte Szene verfügt. Geel ist nach dem vor Gericht erzwungenen Aufstieg der Liga sportlich nicht gewachsen und ziert das Tabellenende mit Abstand. Da es für den RAFC dieses Jahr wieder mal nicht nach Aufstieg aussieht und sie im Mittelfeld zu finden sind, entwickelt sich kein hochklassiges Spiel. Der Gast geht trotzdem bald in Führung und behält diese glanzlos. In der Schlussphase jedoch schafft Geel plötzlich ermutigt durch erbärmliche Antwerpener noch 2 Tore, was den zweiten Saisonsieg bedeutet. Der Gästeanhang ist nach dem neuen Tiefpunkt in dieser Saison natürlich ziemlich wütend und singt mehrmals „Shame on you“ in Richtung der eigenen Mannschaft. Aufgrund des seltenen Erfolges erwachen die Fans von Geel einigermaßen und pöbeln übermütig gegen den Gegner. Ohne Zaun dazwischen sähe das auch anders aus. Der ist allerdings so vorhanden, dass im und um das Stadion kein Herankommen möglich ist. So passiert hier heute auch nichts mehr.

* Rot-Weiss Essen - Fortuna Düsseldorf 0:0

Georg-Melches-Stadion, Essen
3. Liga – 18.000 Zuschauer (3.000 Gäste)


Das Spiel gegen Fortuna ist in diesem Jahr eigentlich das Spiel des Jahres zu sehen, auch wenn es mich nicht komplett in Verzückung geraten lässt. Und da in der LTU-Arena trotz guten Besuchs (27.300 im Hinspiel) aufgrund des viel zu großen, sterilen Stadions keine richtige Atmosphäre aufkommt, ist das Spiel im Georg-Melches-Stadion wohl das attraktivere. Dementsprechend motiviert, ist die Stimmung auf beiden Seiten ganz ansprechend. Bei der Zuschauerzahl wird wieder ordentlich beschissen und so sollen es offiziell gerade einmal 13.056 sein. Alles klar, 5.000 mehr waren es wohl schon. Essen präsentiert ein Spruchband auf ähnlichem Niveau wie die Oberhausener am Wochenende zuvor: „Unsere Kurve ist wie eure Mütter – wir haben verdammt viel reingesteckt“ Ansonsten sind noch die thematisch zusammenhängenden „Eure Skyline ziert kein Förderturm“ und „F95 hat mit Arbeit nichts zu tun“. Ja, der Revierstolz ist zurück. RWE ist auf dem Platz überlegen, trifft aber nur mehrmals das Aluminium. Nach knapp 75 Minuten wird im Gästeblock ein kleines Feuerchen gemacht. Als Rauchbomben, ein Bengalo und eine Rakete aufs Spielfeld folgen wird das Spiel kurz unterbrochen und der Stadionsprecher weist darauf hin, dass der Schiedsrichter das Spiel beim nächsten Vorfall abbrechen wird. Kurze Pause. Dann eine weitere Rauchbombe und eine Rakete auf den Platz. Voilà. Egal wie scheiße die Stimmung vorher auch gewesen sein mag, so ein Zwischenfall bringt das Heimpublikum immer in Hochform und so folgen ansprechende Minuten. Die Mannschaften verschwinden in den Kabinen, doch das Spiel ganz abzubrechen traut man sich natürlich wieder nicht. Nach knapp 10 Minuten geht es weiter, wobei nichts Weltbewegendes mehr passiert. Am Ende steht ein nettes Spiel zum Abschluss eines doch ziemlich schiefgelaufenen Jubiläumsjahres und – wie sollte es auch anders sein – ein großes Medienecho, das allerdings doch noch von den bööhsen Hooligans beim Spiel Bochum – Karlsruhe übertönt wird. Während Fortuna als Strafe im nächsten Heimspiel gegen Wuppertal „nur“ 15.000 Karten verkaufen darf, muss Essen 40.000 € zahlen wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen. Beides lächerlich, aber was will man erwarten?

Dienstag, 4. Dezember 2007

* Wuppertaler SV II - 1. FC Köln II 1:0

BSA Oberbergische Straße, Wuppertal
4. Liga – 150 Zuschauer (40 Gäste)

Auch unter der Woche kann man großen Sport erleben! Mit René gings mit durchgehend 80 km/h (Sprit sparen, haha) und zahlreichen Lichthupen von LKWs ins unschöne Wuppertal. Während auf Kölner Seite ca. 40 Mann mitreisten (4 Zaunfahnen), konnte auch Wuppertal überaschenderweise knapp 20 Aktive in der „Kurve“ aufbieten. Hier hängen 2 Zaunfahnen zu Spielbeginn, eine im weiteren Verlauf... Grund hierfür war eine Rauchbombe, die auf Heimseite nach wenigen Minuten gezündet wurde. Kurz danach erschien die Polizei auf der Sportanlage und einige Wuppertaler müssen samt Fahne den Platz verlassen. 1a-Aktion! So geht man mit seinen Fans um. Die Kölner starten einige Male Gesänge, aber nichts Großes. Letztlich ein mieses Spiel bei miesem Wetter. Im Nachhinein übrigens noch Post von der Stadt Wuppertal. 25 € fürs Falschparken vorm Ground. Um das wieder reinzuholen muss das Tempo in Zukunft wohl auf 70 gezügelt werden.

Sonntag, 2. Dezember 2007

* Rot-Weiß Oberhausen - Rot-Weiss Essen 1:0

Niederrheinstadion, Oberhausen
3. Liga – 11.326 Zuschauer (5.000 Gäste)


Es gibt Stadien, da ist einfach nichts zu holen. Da fallen mir als erstes Wattenscheid und eben Oberhausen ein. Die Rahmenbedingungen stimmten heute zudem noch. Im strömenden Regen durften 90 Minuten in der Kanalkurve verbracht werden um zu sehen, dass wieder einmal nichts geht. Die Rot-Weissen sind heute sicher nicht schlechter, aber es fehlt das Glück und so muss man sich letztlich auch im Rückspiel mit einer bitteren Niederlage gegen den absoluten Antigegner abfinden. Von Seite der Essener Fans gibt es Pyro im Ultrablock sowie 2 weitere einzelne Rauchbomben, die sich auf die komplett gefüllte Kurve verteilen, zum Auftakt. Die Stimmung passt sich Spiel & Wetter an. Naja. RWO ist heute in Mitteilungslaune und präsentiert mehrere Spruchbänder, von denen 3-4 aufgrund einer (absichtlich?) miserablen Schriftart nicht zu lesen sind. Das Tiefgründigste ist allerdings wunderbar zu lesen: „Tampon-City zu Gast in den F**** eurer MUEtter“ (UE hervorgehoben). Komplett zu sehen ist das Teil allerdings nur Sekundenbruchteile, da es von den eigenen Ordnern mangels inhaltlichem Niveau heruntergerissen wird. Haha! Ansonsten passt die Tagesbeschreibung irgendwie auch auf RWO: unspektakulär, langweilig, scheiße...!
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