Montag, 12. Mai 2008
Sonntag, 20. April 2008
* Victoria Gersten - FC Gütersloh 2000 (Damen) 3:0
2. Liga Frauen – 192 Zuschauer
Bevor man sich das Hauptspiel des Tages verdient hatte, musste noch mal Frauenfußball geguckt werden, wobei 2. Liga ja schon eine deutliche Steigerung darstellt. Aber wenn man sonst immer so viel meckern kann über die Darbietungen der Damenfußballwelt, muss ich heute auch mal sagen, dass das Spiel wirklich sehenswert war. Schüsse, die mit mehr als 50 kmh aufs Tor flogen, viele Grätschen und ein Traumtor. Das alles gabs hier ausnahmsweise. Zudem das obligatorische Kuchenangebot und 2 männliche Gütersloh-Groupies, die am Spielfeldrand in Trikots standen (siehe Foto). Die idyllische Ruhe in diesem Kaff störte nur die Furie von Trainerin der Heimmannschaft, die vor der beruhigenden Führung noch viel und laut zu schreien hatte. Außerdem äußerte ein Betreuer sich abwertend über seine Spielerinnen („Schixe, Schixe!“). Naja, vielleicht meinte er auch „Schick se!“ Dennoch bleibt Gersten sehr positiv in Erinnerung, denn dieses infrastrukurlose, abgelegene Örtchen auf der Fußballlandkarte zu etablieren ist schon eine Leistung.
* Brukteria Dreierwalde - SC Dörenthe (Damen) 2:2
Stadion Dreierwalde, Hörstel
7. (und letzte) Liga Frauen – 5 Zuschauer (2 Hopper)
Wenn man am Wochenende früh aufgestanden ist um irgendwo fern der Heimat ein Spiel der Damen-Kreisliga zu sehen, muss man sich die Frage nach dem „Warum?!?!?!?!?“ stellen. Irgendwie betet man schon, dass einen hier heute niemand anspricht, ob man eine der Spielerinnen kenne. Oder vielmehr: WELCHE der Spielerinnen, denn die Antwort „Nein“ ist in diesem Fall ja geradezu ausgeschlossen. Und wenn man dies dann doch verneinen muss, könnte die Erklärung peinlich werden. Fragt aber zum Glück niemand und so wird einem großartigen Spiel beigewohnt und ein tolles Stadion gekreuzt. *hörstel* *hörstel*
Samstag, 19. April 2008
* Wuppertaler SV - Rot-Weiss Essen 2:2
Stadion am Zoo, Wuppertal
3. Liga – 9.190 Zuschauer (2.000 Gäste)
In den Abstiegsjahren aus der 2. Liga wurde noch öfters als Frustbewältigung „Wir fahren nach Wuppertal!“, in die Stadt, die Amateurfußball verkörpert wie kaum eine andere, angestimmt. Heute geht es vielleicht für längere Zeit zum letzten Mal nach Wuppertal und man kann nur noch nach solchen Spielen lechzen. Aus diesem Grund und der Tatsache, dass Wuppertal mein erstes Auswärtsspiel war und dieses Stadion doch ein gewisses Flair versprüht, war die Vorfreude auf ein letztes Highlight doch recht groß. Wo in den letzten Tagen und Wochen und Monaten und Jahren doch irgendwie schon die Freude an RWE-Spielen gewichen war, da man dem Spiel nicht so hundertprozentig emotional folgen kann, wenn man vorher schon weiss, dass die Chancen auf ein Tor fast gleich Null sind und die auf einen Sieg sowieso, kam diese erstmals wieder zum Vorschein, besonders in der Schlussphase, wo ein Sieg in Wuppertal doch mehr als nur möglich war. Blöderweise fing man sich zweimal wieder den Ausgleich und so blieb auch dieses Erfolgserlebnis verwehrt. Von wirklicher „Derby“-Atmosphäre kann man kaum reden, lediglich in der spannenden Phase war logischerweise etwas mehr los. Absolut toll natürlich noch die Fallschirmspringer, die in der Halbzeit im Stadion landeten. Die gibt’s sicher auch nicht in Liga 4.
Sonntag, 13. April 2008
* SV Hö-Nie - Rot-Weiss Essen II 3:2
5. Liga – 300 Zuschauer (150 Gäste)
Samstag, 12. April 2008
* Eintracht Frankfurt II - SV Darmstadt 98 0:1
4. Liga – 1.450 Zuschauer (1.000 Gäste)
Lange wurde überlegt, ob das Spiel lohnenswert ist. Contra: Frankfurts Erste spielt zeitgleich ausgerechnet in Hannover, Darmstadt hat derzeit andere Probleme; Pro: nettes, seltenes bespieltes Stadion! Letztlich fuhr man hoffend los, da sich auch nichts wesentlich Besseres anbot. Endlich mal wieder mit dem heiss geliebten Wochenendticket unterwegs stieß man gleich zu Beginn auf Probleme, da die erste Bahn spontan ausfiel und somit die Ankunft zum Spielbeginn schon in Gefahr war. Dementsprechend genervt holte ich mir vom Bahnangestellten eine Bescheinigung für den Zugausfall in der Hoffnung, dass dieser noch nützlich werden könnte. Einige Stunden später versuchte man sein Glück und fragte diskussionsbereit und mit einer Menge Argumente im Gepäck bei der Schaffnerin des ICE Koblenz-Hanau an. „Eigentlich nicht, aber steigt mal ein…“. Das war irgendwie zu einfach, aber danke! So wurde der direkt am Stadion gelegene Bahnhof Hanau-Wilhelmsbad auch frühzeitig erreicht. Als wir aus dem mit maximal 20 Personen besetzen Zug ausstiegen, blickte man uns verdutzt an, da offenbar die Ankunft von hunderten Frankfurtern erwartet wurde. Die kamen etwas später und als man kurz darauf noch ein kleines Häufchen von ca. 20 Polizisten und 10 Freunden der 3. Halbzeit auf der Straße vorbeilaufen sah, rechnete man damit, dass diese gleich eingesackt und abtransportiert werden sollten. Da es sich hier aber leiiiiider nur um die Oberliga handelte, waren die Grünen machtlos und konnten nur freundlich zum Stadioneingang geleiten und ein schönes Spiel wünschen. Die Aufteilung im Stadion stellte sich mysteriös und fragwürdig dar, denn außer den Bessergestellten, die die Haupttribüne nutzen konnten oder wollten, durften beide Anhänge sich auf der großen Stehgegengeraden ausbreiten, obwohl die Kurven hinterm Tor für zumindest eine Partei die wesentlich bessere Lösung gewesen wär. So aber sah man sich kaum und es war sogar weniger Distanz zum Gegner zu überwinden, falls es jemand darauf angelegt hätte. Dem war aber nicht so. Darmstadt bemühte sich um Support, dieser kam aber ohne Überdachung auch nicht so wahnsinnig gut rüber. Zudem zeigten die Gäste Spruchbänder, klugerweise – wie eigentlich auch üblich - nach vorne gerichtet, so dass sie lediglich von den paar VIPs gelesen werden konnten. Frankfurt lediglich manchmal am Pöbeln. Nach Spielende gab es eine zugegebenermaßen effektive, aber nervige Polizeistrategie. Alle aus dem Heimblock mussten sofort nach Abpfiff das Stadion verlassen und zum Bahnhof laufen, während Darmstadt im Block gehalten wurde bis der Zug die Rivalen – und uns - abtransportierte, was mindestens 15 Minuten dauerte. Insgesamt ein eher enttäuschender Ausflug, da die Umstände einfach zu schlecht waren. Für einen Teil der Besatzung ging es weiter zum, wie man hörte, sehr lohnenswerten Duell Sochaux – St. Etienne. Die Tour war jedoch noch an 2 Spiele am Sonntag gekoppelt, die eine Übernachtung am Bahnhof nötig gemacht hätte. Während ich das noch ertragen würde, war ein 2. Besuch in Hoffenheim jedoch Grund genug, sofort nach Hause zu fahren.
Dienstag, 8. April 2008
* Fortuna Düsseldorf - Rot-Weiss Essen 0:1
MSV-Arena, Duisburg
Verbandspokal – 9.744 Zuschauer (1.500 Gäste)
Bericht folgt!
Montag, 7. April 2008
* 1. FC Köln - Bor. M'gladbach 1:1
2. Liga – 50.000 Zuschauer (ausverkauft, 4.000 Gäste)
Bericht folgt!
Sonntag, 6. April 2008
* Rot-Weiss Essen - 1. FC Union Berlin 0:3
Georg-Melches-Stadion, Essen
3. Liga – 8.848 Zuschauer (800 Gäste)
Traurig, wie immer. Unspektakuläres, langweiliges Spiel, das am Ende durch einen katastrophalen Leistungseinbruch noch deutlich verloren geht.
Samstag, 22. März 2008
* Rot-Weiss Essen - SV Babelsberg 03 1:2
3. Liga – 7.080 Zuschauer (50 Gäste)
Zu erwarten war heute ein Spiel wie man es in Essen seit mindestens einem Jahr alle 14 Tage an der Hafenstraße sieht: Ein Grottenkick der übelsten Sorte, am besten noch torlos. Nach den Misserfolgen der letzten Woche ging eigentlich heute jeder davon aus, dass die ohne jegliche Chance auf Platz 17 rangierenden Potsdamer unspektakulär besiegt werden würden (wie Wolfsburg II vor 2 Wochen) und sich somit der unfähige Trainer seinen Job weiter erhalten würde. So sah es auch lange aus, nachdem man zur Halbzeit irgendwie 1:0 führte. Doch durch leidenschaftsloses, grottiges Spiel kamen die jetzt schon viertklassigen Gäste zu 2 Toren und auf eine Antwort von Essener Seite wurde vergebens gewartet. Die Reaktionen im Publikum waren entsprechend. Der Support wurde komplett eingestellt und es kamen die üblichen Sprüche: „Bonan raus!“, „Janßen raus!“ „Wir ham die Schnauze voll!“ inklusive einiger Abrissarbeiten in und ums Stadion. Enttäuschungen ist man hier ja schon seit Jahren gewohnt, diese üble Situation ist allerdings selbst hier nicht Alltag. Die Qualifikation für die neue eingleisige 3. Liga scheint jetzt schon fast unmöglich und ein „Neuanfang“ (der wievielte eigentlich?) könnte eventuell sogar wegen finanzieller Schwierigkeiten nur in der 5. Liga stattfinden. So hießen die Gegner eventuell statt Saarbrücken sogar nur Dattenfeld oder Delbrück. Eine weitere negative Randnotiz: Zwei nach dem Rückstand auf der Haupttribüne ausgerollte Spruchbänder „Derby 08/09: RWE – ETB?“ und „Verhindert diese Scheiße!“ wurden kurz darauf von Ordnern demontiert, was irgendwie den Anschein erweckte, als sollten hier negative Meinungsäußerungen unterdrückt werden. Man darf gespannt sein, was hier in den nächsten Tagen noch so passiert. Dass Trainer und eventuell auch der sportliche Leiter gehen müssen ist unausweichlich.
Nachtrag: Bereits am nächsten Morgen wurde die Trennung vom Trainer und überraschenderweise auch vom sportlichen Leiter, der schon seit mindestens 1 Jahr hier sehr unbeliebt war, jedoch fest an seinem Posten klebte, bekanntgegeben. Neuer Trainer wird der erfolgreiche Reserve-Trainer, was wohl die kostengünstigste, jedoch auch die glaubwürdigste und sympathischste Variante ist. Ob noch was zu retten ist, bleibt abzuwarten…
Mittwoch, 19. März 2008
* Fortuna Düsseldorf - Dynamo Dresden 1:2
***-Arena, Düsseldorf
3. Liga – 17.783 Zuschauer (1.500 Gäste)
Bericht folgt!
Sonntag, 16. März 2008
* Slavia Praha – Bohemians 1905 Praha 2:1
Strahov, Praha
1. Liga Tschechien – 7.295 Zuschauer (1.500 Gäste)
Bericht folgt!
* Viktoria Plzeň – Slovan Liberec 0:1

1. Liga Tschechien – 3.620 Zuschauer (80 Gäste)
Beim nächsten Spiel kam man im strömenden Regen an, doch wurde dieser aufgrund der anhaltenden Ekstase beim Anblick des Grounds, insbesondere der Tribüne, nicht übermäßig wahrgenommen. Da ich im Vorfeld meistens keine Fotos der zu besuchenden Stadien angucke sind solche Überraschungen immer sehr freudig. Da noch mehr als eine Stunde zum Anpfiff zu vertreiben sind, können ausgiebig Fotos gemacht werden. Manche Mitfahrer, die sich für gar nichts zu schade sind, machen dies mit Fotoweste von der Laufbahn aus, nachdem sie bravourös die umgerechnet 2 Euro Eintritt gespart haben. Kein weiterer Kommentar dazu. Nebenher läuft noch ein Hockeyspiel nebenan, das aber selbst im Penaltyschießen todlangweilig ist und nicht weiter verfolgt wird. Ein paar Meter weiter werden die mit immerhin 2 Bussen angereisten Gäste aus Liberec gerade von Polizei unter die Mangel genommen. Diese tapezieren den Gästekäfig rundum mit ihren Zaunfahnen und präsentieren eine sehr gelungene Choreo. Selbst ohne Tschechischkenntnisse kommt der Sinn rüber, dessen Richtigkeit sich auch später bestätigen lässt. Zuerst eine grüne ICQ-Blume „online“, danach eine Rote, „on tour“, dazu der Text: Internethelden, wechselt den Status. Supportmäßig hätte mehr kommen können, aber im strömenden Regen ohne Unterstand kommt hier bei den meisten sicherlich auch etwas die Motivation abhanden. Aus Plzeň steht die Jugend auf der Gegengerade im Regen, einige ältere Fans sitzen auf der Tribüne. Von beiden kommt allerdings nicht viel. Das Spiel kann man wie das vorherige in Žižkov als grausam bezeichnen. Innerlich wünscht man sich schon, dass der Heimanhang doch mal den weder durch Mauern, Zäune noch die Polizei versperrten Weg in Richtung Gästeblock zurücklegen könnte, um für etwas Unterhaltung zu sorgen, aber dazu hat offenbar niemand Lust trotz der Niederlage.
* Viktoria Žižkov - České Budějovice 2:0
1. Liga Tschechien – 3.201 Zuschauer (10 Gäste)
Nachdem aus vorgenannten Gründen am Vortag weder Chemnitz, noch Katowice, noch Olomouc besucht werden konnte, wurde wenigstens der Plan für Sonntag so durchgezogen wie er auch ursprünglich geplant war. So wurde nach durchfahrener Nacht morgens das Stadion Viktoria im Prager Stadtteil Žižkov betreten, das weniger durch Bauweise als vielmehr durch die verfallenen Häuser im Hintergrund zu überzeugen weiss. Der Gästemob sollte vergebens gesucht werden und so kann man mit viel gutem Willen 10 Gäste angeben, wobei lediglich ein einziger Trikotträger hinter dem Tor emotional am Spiel seiner Mannschaft teilnahm. Dafür, dass man von Žižkov eigentlich gar nichts erwarten durfte, war die Vorstellung ganz ordentlich. Hinter dem Tor fanden sich an die 50 Leute ein, die überwiegend Wechselgesänge mit Gegengerade und Haupttribüne starteten, die auch ein verhältnismäßig großer Erfolg waren. Nach der Pause gab es noch ein wenig Pyro, komponiert mit einer Choreo, die danach fürs nächste Spiel wieder sorgfältig eingerollt wurde. Immerhin etwas! Währenddessen stieg der Hunger, doch die einheimischen Spezialitäten erwecken bei mir persönlich höchstens Abscheu, und wer sie trotzdem probieren wollte, sollte es bereuen.
Samstag, 15. März 2008
* Eintracht Braunschweig - Rot-Weiss Essen 2:1
3. Liga – 16.200 Zuschauer (600 Gäste)
Dieses Wochenende sollte schweren Herzens unser Auswärtsspiel in Braunschweig nicht besucht werden, da im Osten das Halbfinale des Sachsenpokals CFC - SGD anstand. Nach knapp 2 Wochen Vorfreude auf dieses Derby meinerseits kam die Polizei keine 48 Stunden vor Spielbeginn auf die Idee, das Spiel abzusagen, da „die Sicherheit nicht gewährleistet werden könnte“. Gründe hierfür waren eine NPD-Demo, eine Gegendemo der Linken sowieso der Discokrieg in Leipzig. Nachdem der Hauptgrund NPD-Demo ebenso abgesagt wurde, hätte man eigentlich wieder spielen können in Chemnitz, aber war natürlich nicht. Eine rundum sinnlose Aktion. Spontan entworfene Pläne zum Besuch von Ruch Chorzow – Widzew Lodz oder Sigma Olomouc – Banik Ostrava vor den schon vorher geplanten Sonntagsspielen in CZ, mussten ebenso verworfen werden, da unser Fahrer spontan zur Arbeit gebeten wurde. Bereits zu diesem Zeitpunkt war die Vorfreude komplett gewichen und so entschied man sich genervt doch nach Braunschweig zu fahren. Natürlich wurde auch der Zug morgens verschlafen, aber das passte ja alles zum Wochenende. Als man irgendwie doch noch ankam offenbarte sich ein bei bestem Wetter gut gefülltes Stadion, das das durchaus spannende Mittelfeldduell um die Qualiplätze zur 3. Liga zweier Traditionsteams erwartete. Die Formkurve des BTSV zeigte vor dem Spiel nach oben, die von RWE nach unten. Trotzdem lief das Spiel genau anders herum und RWE hätte hier verdient gewinnen müssen, doch die sinnlose gelb-rote Karte unseres Helden Tim Erfen wegen Ballwegschlagens drehte das Spiel und so kassierte man kurz vor Schluss 2 Gegentreffer. Alles schon mehr als einmal dagewesen. Stimmung nicht so der Knaller und teils erschreckend emotionslos auf Essener Seite. Nach dem Spiel gings weiter zum Fünftligaspiel der Freien Turner aus Braunschweig, aber solche Spiele wollte ich hier eigentlich gar nicht erwähnen.
Samstag, 1. März 2008
* D.O.V.O. - IJsselmeervogels 2:1


3. Liga Niederlande – 1.700 Zuschauer (300 Gäste)
Als ich mitten in der Nacht aufwachte, weil das Dachfenster über dem Bett vom Sturm aufgerissen worden war und es in Strömen reinregnete, hatte ich schon so eine leise Ahnung, dass das heute anstehende Auswärtsspiel in Emden nicht stattfinden sollte. So kam es auch und der spielfreie Tag musste dringend anderweitig genutzt werden. Was liegt da näher als sich ein anderes Spiel anzusehen? Deshalb fiel die Wahl mit anfangs mäßiger Begeisterung auf die 3. Liga in Holland. Dies erwies sich jedoch als durchaus interessant, da der holländische Amateurfußball mehr zu bieten hat als die langweilige Liga 2, der durch das grausame Ligasystem, in dem es keine Absteiger gibt, jegliche Spannung genommen ist. Während es im Profibereich in Stadien, die immer gleich aussehen, wenig bis gar keine Stimmung und Atmosphäre gibt, findet man in der 3. Liga einige nette Anlagen, auf denen eine vierstellige Zuschauerzahl, die am Spielfeldrand steht, natürlich wesentlich besser rüberkommt. Zu empfehlen ist hier auch der heutige Gast, der mehrmalige und amtierende Amateurmeister, die IJsselmeervogels aus Spakenburg. Schwer zu schätzende 300-400 Gäste dürften schon dagewesen sein und sorgen in der hitzigen Schlussphase für einige Atmosphäre. Ein gelungener Ausflug in eine Liga, die ich eigentlich nie sehen wollte.
Freitag, 29. Februar 2008
* SV Schermbeck - Preußen Münster 0:0
4. Liga – 1.750 Zuschauer (800 Gäste)
Das heutige Spiel wurde aufgrund des immensen Risikos, das die Münsteraner mit sich bringen aus Schermbeck ins ein paar Kilometer entfernte, was höherklassigen Amateurfußball angehende jungfräuliche, Wesel verlegt. Ob das wirklich so nötig war? Naja, auf jeden Fall die wahrscheinlich beste Chance in diesem Jahrhundert das Auestadion zu besuchen. Dank verpassten Zügen und Auffahrunfällen kurz vorm Zielort war klar, dass das Spiel erst nach Anpfiff erreicht werden konnte. Bedauerlich, wenn man davon ausgehen kann, dass das Intro wohl das Interessanteste am Spiel sein wird. Irgendwie stürmten wir dann aber doch noch zum Anpfiff ins Stadion, aber keine Pyroaktionen zu sehen. Auch sonst war nicht viel los, was sich auch schnell mit einer Protestaktion der aktiven Szene begründete. Spruchbändern konnte entnommen werden, dass es in der Vorwoche wohl einige Konflikte zwischen Verein und Fanszene gegeben hatte. Im Spiel der Vorwoche gegen Rheine wurde wohl eine eroberte Zaunfahne des Gegners präsentiert, die von der Polizei dann unbedingt sichergestellt werden musste mit massivem Eindringen in die Curva Monsteria incl. Pfefferspray-Einsatz. Vom Verein gab es daraufhin keine Unterstützung. Deshalb war auch heute bis auf ein paar respektable Preußen-Schlachtrufe nicht viel zu hören bis die schwarz gekleidete Fraktion kurz vor Ende des Spiels einige „****mann raus!“-Rufe zustande bracht. Sicher irgendein Offizieller, der Name war nicht ganz zu verstehen. Daraufhin setzte sich der Mob noch vor Schlusspfiff in Bewegung Richtung Bus. An der sportlichen Leistung, die heute allerdings auch nicht so besonders war, lag es in diesem Fall wohl kaum. In Münster gibt es derzeit offenbar schwerwiegendere Probleme als die sportliche Situation.
Mittwoch, 27. Februar 2008
* FCV Dender - RSC Anderlecht 1:1
Florent Beeckman Stadion, Denderleeuw
Pokal Belgien – 3.900 Zuschauer (300 Gäste)
Es gibt Spiele, bei denen weiss man gar nicht, wo man anfangen soll zu berichten, weil man eigentlich sofort wieder aufhören könnte. Dass das oben genannte so eines werden würde war vorherzusehen. Als ein Verein mit einem Umfeld, das es überhaupt nicht verdient hat in der 1. Liga zu spielen ist der FCV Dender anzusehen. Keine Fanszene, kein vernünftiges Stadion und kein Entwicklungspotential erkennbar. Da erscheint das Pokalviertelfinale gegen den belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht (der allerdings auch nicht für seine herausragende Fanszene bekannt ist) als fast schon bestes Spiel, was man hier sehen kann. Zusätzlich fehlte hier auch noch die richtige Pokalatmosphäre, da nach dem 3:0 im Hinspiel eigentlich schon alles entschieden war. Aufgrund dieser Fakten konnte ein weiterer potentieller Mitfahrer auch schnell überzeugt werden, sich doch wichtigeren Dingen zu widmen. Die Pokalüberraschung war bei einem langweiligen Spiel, in dem der Gast noch in Führung ging, erwartungsgemäß nie auch nur ansatzweise in Reichweite. Das Stadion ist wie gesagt nicht der Knaller, wobei nach dem Aufstieg zudem auch noch lieblos zwei höhere Zusatztribünen neben die kleine Gegengeradentribüne geklatscht wurden, die das Stadion nur noch mehr verschandeln. So gibt es hier auch einige Plätze auf den Zusatztribünen, von denen man nur das halbe Spielfeld sieht. Hat man wohl bei der grandiosen Planung nicht daran gedacht, dass das Dach der Nebentribüne im Weg ist… Ausverkauft ist das kleine Stadion hier allerdings eh nicht ansatzweise, was dem Verein dann die letzte Note auf dem Armutszeugnis verleiht. Anderlecht bringt auch kaum Gäste mit, wobei die wenigen auch nicht gerade so aussehen als wären aus Brüssel angereist um die Mannschaft zu unterstützen. So bleibt es neben einer phasenweise nervenden Kapelle im Dender-Block doch ein ruhiger Abend.
Samstag, 16. Februar 2008
* Rot-Weiß Ahlen - Rot-Weiss Essen 2:0
3. Liga – 3.967 Zuschauer (1.500 Gäste)
Nach langer Zeit sollte mal wieder der Sonderzug als Reisemittel gewählt werden, was den (einigermaßen) gesitteten Mitfahrer nicht vergessen ließ, dass Fußball doch zu einem großen Teil ein gesellschaftliches Ereignis der Unterschicht ist. Das ist natürlich auch gut und wichtig so, allerdings ganz so übel muss es dann doch nicht sein. Einige nette Leute ließen es sich nicht nehmen mit ihrem Rauchpulver zu prahlen. „Passt auf, wo ihr im Stadion steht, höhö!“ Natürlich wurde der falsche Standort gewählt, mehr als einen leichten Rauchgeruch bekamen die Experten allerdings nicht zustande. Der Ort des Abstieges 2005 war auch heute kein Quell der Freude und so verlor man hier heute, obwohl Ahlen eigentlich auch nur 2 Torschüssen zu verzeichnen hatte. Aber so ist das, wenn man kein Offensivspiel hat. Mit einem Erreichen der 3. Bundesliga kann man dieses Jahr schon zufrieden sein (bin ich auch), allerdings redet die sportliche Leitung weiter vom geringen Abstand zu den Aufstiegsplätzen. Stimmungsmäßig ist natürlich auch nicht viel zu berichten. Von dem 20 Mann umfassenden Ahlener Ultrablock sowieso nicht, auf Essener Seite konnte heute auch nicht viel erreicht werden, da bei derartigen Spielen nicht gerade die Begeisterung ausbricht. Interessant noch das Verhalten auf den Rängen als „You’ll never walk alone“ gespielt wird. Natürlich hat das Lied doch sehr stark an Wirkung verloren, weil es inzwischen eigentlich in jedem scheiß Stadion (Beweis: Ahlen) rauf und runter gespielt wird. Dass jedoch ausserhalb des Gästeblockes heute im gesamten Stadion während YNWA ganze 2 Schals gesichtet wurden ist schon einzigartig.
Samstag, 9. Februar 2008
* NAC Breda - FC Utrecht 1:0
1. Liga Niederlange – 15.750 Zuschauer (400 Gäste)
Holland ist ein tolles Land, in dem man hunderte tolle Spiele sehen kann. Das ist vollkommen gelogen und so ist es zu erklären, dass ich bislang noch nie ein interessantes Spiel dort sehen durfte. Allerdings gebe ich die Hoffnung nicht so schnell auf und beim Blick auf das Duell Breda – Utrecht erwachten wieder gewisse Hoffnungen, die mich in der Vergangenheit oft heimsuchten um dann der Enttäuschung zu weichen. Aber der erneute Versuch sollte gestartet werden und so wurde das fast ausverkaufte Spiel angesteuert. Das Stadion ist recht ansehnlich für dieses Land und die Sitzplätze auf der Haupttribüne ließen erwarten, dass die kommenden 90 Minuten Himmel und/oder Hölle werden konnten. Utrecht hat nich den schlechtesten Anhang und so durfte man sich auch schon vor Anpfiff von der stimmlichen Leistung der Gäste überzeugen, allerdings können die 10 Meter Distanz zwischen Gästeblock und Tribüne, versehen mit der Eigenschaft, dass kein Fangnetz existiert, unter Umständen auch schlecht sein. Nach einigen gespielten Minuten stürmte ein größerer Mob an Kindern, die vorher mit den Mannschaften auf den Platz auflaufen durften, auf unsere Tribüne und bevölkerten die Plätze. Dadurch war ein gewisser (nerviger) Lautstärkepegel für die Spielzeit garantiert, allerdings war es auch nett anzusehen in welcher Geschlossenheit diese stehend mit ausgestreckten Händen in Richtung Gästeblock pöbelten, wonach sich der Utrecht-Anhang sogar zu einer Antwort hinreißen ließ. Eine weitere erwähnenswerte, wenn auch nicht so ganz korrekte, Aktion fand zu Beginn der 2. Halbzeit statt. Der NAC-Star Matthew Amoah spielte heute nicht von Beginn an, da er gerade erst vom Africa Cup zurückgekehrt war und machte sich so für eine Einwechslung am Spielfeldrand warm. Dies geschah direkt vorm Gästeblock und so ertönten jedes Mal auch unmissverständliche Affengeräusche. Der Spieler fasste dies recht souverän auf und lachte erst darüber um sich dann provokant noch näher vorm Block mit forderndem Blick zu dehnen, wobei er auch einmal die Hand ans Ohr hielt. Nach einiger Zeit wurde der benachbarte Breda-Block auf die Sache aufmerksam und unterstützte seinen Spieler, worauf sich ein Gesangsduell zwischen beiden Gruppen entwickelte. Keine Frage natürlich, dass auf Seite von Utrecht auf einige Neg… äh, farbige Spieler (haha, scheiß auf political correctness! Man meint’s ja nicht böse ;-)) spielen und dort auch ganz normal behandelt werden. Ansonsten gab es kein nennenswertes Intro beider Fanseiten und Utrecht zeigte sich mit teilweise starken Gesängen überlegen. Die beste Phase fand ungefähr zwischen der 60. und 75. Minute statt, wo man für die Atmosphäre im Stadion das Wort „Hexenkessel“ verwenden kann. Im Spiel führte Breda durch einen frühen Treffer und es war durchweg spannend. Warum die Stimmung in der Schlussviertelstunde wieder nachließ ist nicht ganz erklärlich. Dennoch auf jeden Fall ein lohnenswerter Ausflug und die Erkenntnis, dass man Utrecht schon mal öfters sehen könnte. In Breda ist im Durchschnittsspiel sicher nicht viel los, allerdings heute durch die Umstände auch eine ganz ordentliche Leistung.
Sonntag, 3. Februar 2008
* Young Boys Bern - FC Basel 2:0
1. Liga Schweiz – 19.768 Zuschauer (1.500 Gäste)
Nachts in der Jugendherberge Lausanne wurde zu rhythmischen bosnischen Schnarchklängen getanzt und keine Auge zugetan. Dementsprechend nicht ganz fit wurde zu einem morgendlichen Spaziergang am Genfer See aufgebrochen, da sowieso kein halbwegs interessantes Spiel am Vormittag anstand. Bei bestem Wetter jedoch sehr lohnenswert angelegte Zeit, da hier die Welt noch in Ordnung ist und man mal die harte (journalistische) Arbeit vergessen kann, zu der man danach wieder aufbrechen musste. Dank dem Herrn Ellinger, der keine Lust auf den Knaller Neuchâtel – Luzern hatte, blieb mir eben dieses Spiel auch noch erspart und so wurden wir netterweise beim Topspiel des Wochenendes Bern – Basel abgesetzt. In eisiger Kälte durfte gespannt Platz genommen, in einem Stadion, deren Bewertung irgendwo zwischen gut und abartig ausfallen muss. Der Anblick von Aussen erinnert nicht an Fußball und wenn man dann liest, in welcher Etage welches Geschäft des Einkaufszentrums ist… Von Innen sieht das Teil ganz nett aus, wobei Kunstrasen natürlich wieder gar nicht geht. Der obere Teil der Gästeecke füllt sich und eröffnet wird mit Fahnen und Pyro, wogegen die Heimkurve ein Choreographie bietet, auf der etwas steht, das man mit viel Fantasie mit „Unsere Farbe – Unserer Stolz“ (Üsi Farbe – Üse Stouz) übersetzen kann. Deutschsprachig auf dem Papier und doch so fremd. Das Topspiel verdient den Namen wirklich, denn es ergeben sich Chancen zuhauf, meistens auf Seiten der Berner, jedoch meist auch kläglich vergeben. Auch die Stimmung auf beiden Seiten ist ansprechend. Zu Beginn der 2. Halbzeit eine gelungene Provokation der Basler. Es wird eine eroberte Berner Zaunfahne präsentiert und feierlich mit einem Bengalo, gepaart mit einigen weiteren, angezündet. Nachdem diese gut eine halbe Minute lang abbrannte und daraufhin im Gegenzug das verdiente 1:0 für die YB fiel war die Stimmung natürlich auf dem Höhepunkt. Weiterhin ist Bern am Drücker und gewinnt das Topspiel gegen den Spitzenreiter mit 2:0. Dass Basel (trotz Niederlage) in der Schweiz ganz weit vorne ist, ist ja bekannt, Bern kann im eigenen Stadion allerdings auch sehr laut werden und eine aktive Kurve bieten. Allerdings ist absolut unverständlich, warum nach der Fahnenaktion und der Führung im Topspiel auch mal minutenlang fast gar nichts los ist. Eine weitere gute Aktion für die Atmosphäre im Stadion geht von dem Basler Spieler Majstorovic aus. Nach seiner roten Karte muss er zum an der Heimkurve gelegenen Spielertunnel. Nachdem selbstverständlich gegen ihn gepöbelt, provoziert er gut, indem er das Vereinswappen mehrmals küsst. Daraufhin fliegen auch einige Gegenstände. Herrlich! Mit Schlusspfiff ist der relevante Teil des Gästeblocks sofort leer, allerdings ist eine Revanche für die Zaunfahne schwer denkbar. Einerseits aufgrund der fehlenden Besatzung auf Berner Seite, andererseits, weil die Polizei ihre Arbeit gut macht und der Gästemob gut abgeschirmt direkt in den Zug verfrachtet wird. Fazit: Unglaublich, aber wahr! Ein richtig gutes Spiel, das eigentlich alles geboten hat, was man sich wünschen kann, gesehen. Und das in der Schweiz!
Samstag, 2. Februar 2008
* FC Sion - Grasshopper-Club Zürich 0:2
1. Liga Schweiz – 9.000 Zuschauer (300 Gäste)
Innerlich war das Spiel zeitweise schon abgesagt, da unsere 3 Stunden Puffer auf dem Weg nach Sion auf den Schweizer Autobahnen dahinschmolzen und so wurde im Kopf schon nach Alternativen gesucht, die sich nur in der Schweizer Eishockeyliga boten, die allerdings ein wenig akzeptabler Ersatz für das heutige Spiel gewesen wäre. Zum Glück ging dann doch alles glatt und das Spiel wurde pünktlich erreicht. Im Nachhinein erfuhr ich noch, dass wohl zudem auch erst eine Stunde vor Spielbeginn entschieden wurde, dass gespielt werden kann. Der Platz sah wirklich übel aus und der Ball flutschte umher wie ein Stück Seife in der Dusche. Notdürftig wurden einige große Pfützen mit Sand ausgebessert, was schon einen interessanten Anblick bot. Nunja, Glück muss man auch mal haben und so war der heutige Tag nicht umsonst. Das Stadion bietet - wie so viele andere in der Schweiz - ein traumhaftes Alpenpanorama, wobei dieses mir doch bisher am besten gefallen hat. Selbst wenn das Spiel todlangweilig ist, so hat es schon was einfach nur die Aussicht zu genießen. Ganz so schlimm ist das Spiel aber trotz der Platzverhältnisse nicht, wobei es natürlich heute hauptsächlich auf den Kampf ankommt. Sion beginnt stärker, aber durch einen Distanzschuss geht der GCZ bald etwas unverdient in Führung. Erwähnenswert hier der Torschütze Gonzalo Zárate, der nach seinem Treffer über den kompletten Platz läuft um mit dem mitgereisten Anhang von knapp 300 GCZ-Fans zu feiern. Es gibt doch noch Spieler, die wissen was sich gehört. Noch vor der Halbzeitpause war das Spiel entschieden, nachdem es eine rote Karte nach Notbremse inklusive dem daraus folgenden verwandelten Elfmeter zu sehen gab. So passierte in der 2. Halbzeit auch nicht mehr viel. Auf den Rängen eröffnete GCZ mit einigen Bengalos, wogegen Sion heute leider keine Choreographie zu bieten hatte. Trotzdem ganz ordentlicher Support beider Teams, wenn auch nicht überragend. Kurz vor Spielende geben die Zürcher auch noch eine Stellungnahme zu der in wenigen Monaten in ihrem Land beginnenden Europameisterschaft ab. Das kurze und knappe „Scheiss EM“ ist nur allzu verständlich, wenn man selber mal so einen „Spaß“ im eigenen Land miterleben durfte. Braucht kein Mensch, ausser vielleicht, wenn man an den Einnahmen beteiligt ist...
Mittwoch, 30. Januar 2008
* Rot-Weiss Essen - Hamburger SV 0:3
Pokal – 21.500 Zuschauer (ausverkauft, 3.000 Gäste)
Da war es also, das Spiel des Jahres. Nach zwei überstandenen Pokalrunden wurde natürlich wieder auf das blaue Los gehofft, jedoch war das Blau, das gezogen wurde, dann doch wieder das Falsche… Zum ersten Mal seit fast 5 Jahren durfte an der Hafenstraße wieder ein „ausverkauft“ vermeldet werden, was Vor- und Nachteile mit sich bringt. An sich ist ein volles Stadion natürlich immer sehr gut, was allerdings will man mit knapp 8.000 „Essenern“ anfangen, die es seit Jahren nicht für nötig hielten „ihr“ Team zu unterstützen? Die komplett in Rot gefüllten Tribünen mit diversen Schals und Fahnen sahen schon nicht schlecht aus und das Spiel begann auf den Rängen verheißungsvoll. Die spezielle Pokalatmosphäre, bei der eine Amateurmannschaft mal einen Großen rauswerfen kann, kann natürlich nur aufkommen, wenn die Zuschauer bedingungslos hinter der Mannschaft stehen und die Mannschaft sich irgendwie anstecken lässt und über sich hinauswächst. Größtes Feindbild beim Gegner natürlich der feine Herr Van der Vaart. Und wenn gerade der auch noch schon nach 5 Minuten zum 0:1 trifft ist das schon ganz schön desillusionierend. Leider befasst sich der Großteil der heutigen Stadionbesucher ab der 6. Minute auch schon mehr mit dem Heimweg als mit dem Gedanken, hier noch was zu reißen. Stimmung im gesamten Stadion deshalb bis auf einige wenige Lichtblicke sehr mau, besonders für ein derartiges Spiel. Der HSV-Anfang vermutlich (man hört ja nichts vom gegenüberliegenden Block..) mit einem guten Auftritt, deren Mannschaft gewinnt hier heute auch im Spaziergang. Naja egal, GE ist eh ebenso aufsgeschieden im Achtelfinale und somit hätte man sich nur geärgert, wenn man in der nächsten Runde gegen Wolfsburg gespielt hätte. ;-) Beim nächsten Heimspiel kommen wieder nur noch halb so viele Zuschauer, auf nimmer Wiedersehen, ihr Eventheinis! Nächsten Mittwoch lieber wieder ins Kino.
Mittwoch, 23. Januar 2008
* FC Den Bosch - FC Volendam 1:1
Stadion De Vliert, ‘s-Hertogenbosch
2. Liga Niederlande – 3.967 Zuschauer (40 Gäste)
Eigentlich wollte ich zu jedem Spiel im Profibereich einen Bericht schreiben, aber hierzu? Puh… Es war einfach das typische Spiel der 2. Liga Holland, wo man nichts erwartet und die Erwartungen auch voll erfüllt werden. Zu sagen gibt es, dass der immerhin überhaupt vorhandene Volendam-Anhang ein kurzes Intro mit Papierrollen bot, das aber leider nicht mit der Kamera festgehalten werden konnte, da es viel zu schnell vorbei und eben unerwartet war. Ansonsten fiel sofort ein Banner auf, das das 20-jährige Jubiläum der Freundschaft FC Den Bosch und Standard de Liège verkündete. Na dann muss der Heimverein ja was können. Ansatzweise relativ laut, aber über die komplette Zeit enttäuschend. Das Stadion hebt sich immerhin etwas vom Einheitsbrei des Landes ab, allerdings ist im Stadion u.a. auch ein Fitnessstudio integriert, was wieder ganz dicke Minuspunkte gibt. Nach derartigen Spielen ist man immer sehr ernüchtert wie langweilig eine 2. Liga doch sein kann, aber mit genug Abstand wird der Tag kommen, an dem man einen neuen Versuch zu einem Spiel dieser Art startet. Und wenn man weiterhin nichts erwartet gibt es irgendwann sicherlich mal eine positive Überraschung. Ganz bestimmt…!
Samstag, 12. Januar 2008
* Olympic Charleroi - AS Eupen 1:1
2. Liga Belgien – 700 Zuschauer (30 Gäste)
Unglaublich, aber wahr! Trotz einiger Verwirrspiele der Frau im Navi stürmten wir gerade beim Ertönen des Anpfiffs ins Stadion, das echt nicht übel ist. Hohe Stehränge hinter den Toren heben sich doch wohltuend von den 08/15-Allseatern ab. Zuschauerinteresse gering. Die paar Gäste können trotz redlichen Bemühungen keine nennenswerte Atmosphäre erzeugen. Von Olympic hatte ich da schon mehr erwartet, aber was kommt sind ab und zu ein paar Trommelschläge und derselbe Support von ein paar Jugendlichen wie auf Eupener Seite, nur eine Nummer schwächer... Spiel auch nicht der Rede wert, aber trotzdem kann man an schlimmeren Orten stehen als in diesem schönen Ground. Vielleicht sollte man es mal mit dem Charleroi-Derby versuchen, wenn dies mal wieder zustande kommen sollte. Da auf der Haupttribüne in der „Business Lounge“ niemand den Eintritt kontrolliert, wird auch dieser mal ein Besuch abgestattet. Schon abartig zu sehen, dass manche Leute echt auf bequem gepolsterten, beheizten Sitzen hinter eine Glasscheibe mit einem Glas Wein in der Hand sich ein Fußballspiel angucken.
* Valenciennes AFC - AS St. Etienne 2:0
1. Liga Frankreich – 13.516 Zuschauer (1.000 Gäste)
Nachdem die Tour sich eigentlich schon erledigt hatte, kam die Sache am Freitagabend doch wieder ins Rollen und ich konnte letztlich doch überzeugt werden, mitzufahren. Auch wenn keine Tickets reserviert und die Zeit zwischen beiden Spielen doch bedenklich knapp war. Mit dem Fahrer Herr Woizen sowie Eddie und Marcel gings dann frühzeitig los, so dass man wenigstens vorm 1. Spiel genug Zeit hatte. Nach einiger Wartezeit mit Ungewissheit und Zweifel wurde der Mob an deutschen Schreiberlingen (…) dann doch noch eingelassen. Naja, merci jedenfalls! Das Stadion, welches vor einigen Monaten schon einmal im Ruhezustand besichtigt werden konnte, bietet auf der Gegengerade doch glatt eine Stehtribüne. Sowas zeichnet die großen Stadien aus. ;-) Auf eben dieser Tribüne steht die Hälfte des supportwilligen Anhangs, der Rest ist auf den Sitzplätzen hinter dem Tor zu finden. Auf derselben Tribüne ist der Gästeanhang in die wirklich allerletzte Ecke verfrachtet. ASSE heute mit einem ziemlich schwachen Auftritt, da offenbar gerade eine Art Protest durchgeführt wird. Mein lächerliches Schulfranzösisch reicht jedenfalls um auf den Spruchbändern zu entziffern, dass man mit der perspektivlosen Vereinsführung unzufrieden ist und man als Immer-noch-Rekordmeister Frankreichs offenbar keine großen Ambitionen hat, weitere Titel hinzuzufügen. Von Seite Valenciennes ist eigentlich permanent ein gewisser Lautstärkepegel im Stadion vorhanden, aber wirklich toll ist das auch nicht. Schwierig gestaltet sich noch die Suche nach Eintrittskarten für die Sammlung. Einige Einheimische werden befragt. English? Non. Allemand? Non. Kann hier eigentlich keiner, dann also doch wieder die paar Brocken Schulfranzösisch... Zu unserer Schande muss gesagt werden, dass wir aufgrund zu vieler Unterbrechungen und zu wenig Zeit bis zum 2. Spiel des Abends ein paar Minuten eher gingen und somit das zweite Tor verpassten.
Samstag, 5. Januar 2008
* Belgien x 4
Gemeentelijk Sportstadion Nebenplatz, Zaventem
Damen Belgien – 11 Zuschauer
Complexe Sportif Neerstalle, Uccle
Test Belgien – 45 Zuschauer
17:00 URS Du Centre – KSK Ternat
Stade de la Hestre, Haine-Saint-Pierre
Test Belgien – 50 Zuschauer
19:30 KHO Stade Bierbeek – RCS Brainois
Albert Ombelet Stadion, Bierbeek
5. Liga Belgien – 150 Zuschauer
Da mich kein Spiel übermäßig anlachte und eh gespart werden muss, sollte es am ersten Wochenende des Jahres einfach mal gar kein Fußball geben, doch dann kam da dieses verlockende Angebot ins Haus geflattert. Für ein unterklassiges Testspiel fährt man sicher nicht nach Belgien, für 2, na ja, aber 3? Alles klar, dabei! Also gings früh morgens mit Christian und René auf in den Umkreis von Brüssel, wo heute alle Spiele stattfinden sollten. Der Tag beginnt mit einer Enttäuschung, denn das Knallerspiel der Damen findet auf dem Nebenplatz statt, obwohl dieser eindeutig in schlechterem Zustand ist als das Stadion. Dann noch ein ordentlicher Regen und keine Unterstellmöglichkeit. Der Tag kann ja noch lustig werden. Doch von da an sollte alles Bestens laufen. Ein schön vergammelter Ground in Uccle konnte ebenso begeistern wie die darauf folgenden. Auf Verdacht wurde noch ein Spiel angefahren, das eventuell schon um 17 Uhr stattfinden könnte aus welchen Gründen auch immer. Und tatsächlich ist dies der Fall und aus der dem 3er wird ein 4er. Die große Unbekannte Fünftligist Bierbeek entpuppt sich ebenfalls als ordentlicher Ground mit Tribüne. In Belgien hat einfach jeder Verein etwas zu bieten, warum nicht in Deutschland? Spielerische Highlights oder Fanszenen gabs heute wie erwartet natürlich nicht, aber letztlich wars ein sehr gelungener Tag, der ohne den Nebenplatz von Spiel 1 perfekt hätte werden können.