4. Liga – 1.450 Zuschauer (1.000 Gäste)
Lange wurde überlegt, ob das Spiel lohnenswert ist. Contra: Frankfurts Erste spielt zeitgleich ausgerechnet in Hannover, Darmstadt hat derzeit andere Probleme; Pro: nettes, seltenes bespieltes Stadion! Letztlich fuhr man hoffend los, da sich auch nichts wesentlich Besseres anbot. Endlich mal wieder mit dem heiss geliebten Wochenendticket unterwegs stieß man gleich zu Beginn auf Probleme, da die erste Bahn spontan ausfiel und somit die Ankunft zum Spielbeginn schon in Gefahr war. Dementsprechend genervt holte ich mir vom Bahnangestellten eine Bescheinigung für den Zugausfall in der Hoffnung, dass dieser noch nützlich werden könnte. Einige Stunden später versuchte man sein Glück und fragte diskussionsbereit und mit einer Menge Argumente im Gepäck bei der Schaffnerin des ICE Koblenz-Hanau an. „Eigentlich nicht, aber steigt mal ein…“. Das war irgendwie zu einfach, aber danke! So wurde der direkt am Stadion gelegene Bahnhof Hanau-Wilhelmsbad auch frühzeitig erreicht. Als wir aus dem mit maximal 20 Personen besetzen Zug ausstiegen, blickte man uns verdutzt an, da offenbar die Ankunft von hunderten Frankfurtern erwartet wurde. Die kamen etwas später und als man kurz darauf noch ein kleines Häufchen von ca. 20 Polizisten und 10 Freunden der 3. Halbzeit auf der Straße vorbeilaufen sah, rechnete man damit, dass diese gleich eingesackt und abtransportiert werden sollten. Da es sich hier aber leiiiiider nur um die Oberliga handelte, waren die Grünen machtlos und konnten nur freundlich zum Stadioneingang geleiten und ein schönes Spiel wünschen. Die Aufteilung im Stadion stellte sich mysteriös und fragwürdig dar, denn außer den Bessergestellten, die die Haupttribüne nutzen konnten oder wollten, durften beide Anhänge sich auf der großen Stehgegengeraden ausbreiten, obwohl die Kurven hinterm Tor für zumindest eine Partei die wesentlich bessere Lösung gewesen wär. So aber sah man sich kaum und es war sogar weniger Distanz zum Gegner zu überwinden, falls es jemand darauf angelegt hätte. Dem war aber nicht so. Darmstadt bemühte sich um Support, dieser kam aber ohne Überdachung auch nicht so wahnsinnig gut rüber. Zudem zeigten die Gäste Spruchbänder, klugerweise – wie eigentlich auch üblich - nach vorne gerichtet, so dass sie lediglich von den paar VIPs gelesen werden konnten. Frankfurt lediglich manchmal am Pöbeln. Nach Spielende gab es eine zugegebenermaßen effektive, aber nervige Polizeistrategie. Alle aus dem Heimblock mussten sofort nach Abpfiff das Stadion verlassen und zum Bahnhof laufen, während Darmstadt im Block gehalten wurde bis der Zug die Rivalen – und uns - abtransportierte, was mindestens 15 Minuten dauerte. Insgesamt ein eher enttäuschender Ausflug, da die Umstände einfach zu schlecht waren. Für einen Teil der Besatzung ging es weiter zum, wie man hörte, sehr lohnenswerten Duell Sochaux – St. Etienne. Die Tour war jedoch noch an 2 Spiele am Sonntag gekoppelt, die eine Übernachtung am Bahnhof nötig gemacht hätte. Während ich das noch ertragen würde, war ein 2. Besuch in Hoffenheim jedoch Grund genug, sofort nach Hause zu fahren.