1. Liga Niederlange – 15.750 Zuschauer (400 Gäste)
Holland ist ein tolles Land, in dem man hunderte tolle Spiele sehen kann. Das ist vollkommen gelogen und so ist es zu erklären, dass ich bislang noch nie ein interessantes Spiel dort sehen durfte. Allerdings gebe ich die Hoffnung nicht so schnell auf und beim Blick auf das Duell Breda – Utrecht erwachten wieder gewisse Hoffnungen, die mich in der Vergangenheit oft heimsuchten um dann der Enttäuschung zu weichen. Aber der erneute Versuch sollte gestartet werden und so wurde das fast ausverkaufte Spiel angesteuert. Das Stadion ist recht ansehnlich für dieses Land und die Sitzplätze auf der Haupttribüne ließen erwarten, dass die kommenden 90 Minuten Himmel und/oder Hölle werden konnten. Utrecht hat nich den schlechtesten Anhang und so durfte man sich auch schon vor Anpfiff von der stimmlichen Leistung der Gäste überzeugen, allerdings können die 10 Meter Distanz zwischen Gästeblock und Tribüne, versehen mit der Eigenschaft, dass kein Fangnetz existiert, unter Umständen auch schlecht sein. Nach einigen gespielten Minuten stürmte ein größerer Mob an Kindern, die vorher mit den Mannschaften auf den Platz auflaufen durften, auf unsere Tribüne und bevölkerten die Plätze. Dadurch war ein gewisser (nerviger) Lautstärkepegel für die Spielzeit garantiert, allerdings war es auch nett anzusehen in welcher Geschlossenheit diese stehend mit ausgestreckten Händen in Richtung Gästeblock pöbelten, wonach sich der Utrecht-Anhang sogar zu einer Antwort hinreißen ließ. Eine weitere erwähnenswerte, wenn auch nicht so ganz korrekte, Aktion fand zu Beginn der 2. Halbzeit statt. Der NAC-Star Matthew Amoah spielte heute nicht von Beginn an, da er gerade erst vom Africa Cup zurückgekehrt war und machte sich so für eine Einwechslung am Spielfeldrand warm. Dies geschah direkt vorm Gästeblock und so ertönten jedes Mal auch unmissverständliche Affengeräusche. Der Spieler fasste dies recht souverän auf und lachte erst darüber um sich dann provokant noch näher vorm Block mit forderndem Blick zu dehnen, wobei er auch einmal die Hand ans Ohr hielt. Nach einiger Zeit wurde der benachbarte Breda-Block auf die Sache aufmerksam und unterstützte seinen Spieler, worauf sich ein Gesangsduell zwischen beiden Gruppen entwickelte. Keine Frage natürlich, dass auf Seite von Utrecht auf einige Neg… äh, farbige Spieler (haha, scheiß auf political correctness! Man meint’s ja nicht böse ;-)) spielen und dort auch ganz normal behandelt werden. Ansonsten gab es kein nennenswertes Intro beider Fanseiten und Utrecht zeigte sich mit teilweise starken Gesängen überlegen. Die beste Phase fand ungefähr zwischen der 60. und 75. Minute statt, wo man für die Atmosphäre im Stadion das Wort „Hexenkessel“ verwenden kann. Im Spiel führte Breda durch einen frühen Treffer und es war durchweg spannend. Warum die Stimmung in der Schlussviertelstunde wieder nachließ ist nicht ganz erklärlich. Dennoch auf jeden Fall ein lohnenswerter Ausflug und die Erkenntnis, dass man Utrecht schon mal öfters sehen könnte. In Breda ist im Durchschnittsspiel sicher nicht viel los, allerdings heute durch die Umstände auch eine ganz ordentliche Leistung.