Samstag, 22. März 2008

* Rot-Weiss Essen - SV Babelsberg 03 1:2

Georg-Melches-Stadion, Essen
3. Liga – 7.080 Zuschauer (50 Gäste)


Zu erwarten war heute ein Spiel wie man es in Essen seit mindestens einem Jahr alle 14 Tage an der Hafenstraße sieht: Ein Grottenkick der übelsten Sorte, am besten noch torlos. Nach den Misserfolgen der letzten Woche ging eigentlich heute jeder davon aus, dass die ohne jegliche Chance auf Platz 17 rangierenden Potsdamer unspektakulär besiegt werden würden (wie Wolfsburg II vor 2 Wochen) und sich somit der unfähige Trainer seinen Job weiter erhalten würde. So sah es auch lange aus, nachdem man zur Halbzeit irgendwie 1:0 führte. Doch durch leidenschaftsloses, grottiges Spiel kamen die jetzt schon viertklassigen Gäste zu 2 Toren und auf eine Antwort von Essener Seite wurde vergebens gewartet. Die Reaktionen im Publikum waren entsprechend. Der Support wurde komplett eingestellt und es kamen die üblichen Sprüche: „Bonan raus!“, „Janßen raus!“ „Wir ham die Schnauze voll!“ inklusive einiger Abrissarbeiten in und ums Stadion. Enttäuschungen ist man hier ja schon seit Jahren gewohnt, diese üble Situation ist allerdings selbst hier nicht Alltag. Die Qualifikation für die neue eingleisige 3. Liga scheint jetzt schon fast unmöglich und ein „Neuanfang“ (der wievielte eigentlich?) könnte eventuell sogar wegen finanzieller Schwierigkeiten nur in der 5. Liga stattfinden. So hießen die Gegner eventuell statt Saarbrücken sogar nur Dattenfeld oder Delbrück. Eine weitere negative Randnotiz: Zwei nach dem Rückstand auf der Haupttribüne ausgerollte Spruchbänder „Derby 08/09: RWE – ETB?“ und „Verhindert diese Scheiße!“ wurden kurz darauf von Ordnern demontiert, was irgendwie den Anschein erweckte, als sollten hier negative Meinungsäußerungen unterdrückt werden. Man darf gespannt sein, was hier in den nächsten Tagen noch so passiert. Dass Trainer und eventuell auch der sportliche Leiter gehen müssen ist unausweichlich.
Nachtrag: Bereits am nächsten Morgen wurde die Trennung vom Trainer und überraschenderweise auch vom sportlichen Leiter, der schon seit mindestens 1 Jahr hier sehr unbeliebt war, jedoch fest an seinem Posten klebte, bekanntgegeben. Neuer Trainer wird der erfolgreiche Reserve-Trainer, was wohl die kostengünstigste, jedoch auch die glaubwürdigste und sympathischste Variante ist. Ob noch was zu retten ist, bleibt abzuwarten…

Mittwoch, 19. März 2008

* Fortuna Düsseldorf - Dynamo Dresden 1:2

***-Arena, Düsseldorf
3. Liga – 17.783 Zuschauer (1.500 Gäste)

Bericht folgt!

Sonntag, 16. März 2008

* Slavia Praha – Bohemians 1905 Praha 2:1

Strahov, Praha
1. Liga Tschechien – 7.295 Zuschauer (1.500 Gäste)

Bericht folgt!

* Viktoria Plzeň – Slovan Liberec 0:1

Stadion Města Plzně, Plzeň
1. Liga Tschechien – 3.620 Zuschauer (80 Gäste)


Beim nächsten Spiel kam man im strömenden Regen an, doch wurde dieser aufgrund der anhaltenden Ekstase beim Anblick des Grounds, insbesondere der Tribüne, nicht übermäßig wahrgenommen. Da ich im Vorfeld meistens keine Fotos der zu besuchenden Stadien angucke sind solche Überraschungen immer sehr freudig. Da noch mehr als eine Stunde zum Anpfiff zu vertreiben sind, können ausgiebig Fotos gemacht werden. Manche Mitfahrer, die sich für gar nichts zu schade sind, machen dies mit Fotoweste von der Laufbahn aus, nachdem sie bravourös die umgerechnet 2 Euro Eintritt gespart haben. Kein weiterer Kommentar dazu. Nebenher läuft noch ein Hockeyspiel nebenan, das aber selbst im Penaltyschießen todlangweilig ist und nicht weiter verfolgt wird. Ein paar Meter weiter werden die mit immerhin 2 Bussen angereisten Gäste aus Liberec gerade von Polizei unter die Mangel genommen. Diese tapezieren den Gästekäfig rundum mit ihren Zaunfahnen und präsentieren eine sehr gelungene Choreo. Selbst ohne Tschechischkenntnisse kommt der Sinn rüber, dessen Richtigkeit sich auch später bestätigen lässt. Zuerst eine grüne ICQ-Blume „online“, danach eine Rote, „on tour“, dazu der Text: Internethelden, wechselt den Status. Supportmäßig hätte mehr kommen können, aber im strömenden Regen ohne Unterstand kommt hier bei den meisten sicherlich auch etwas die Motivation abhanden. Aus Plzeň steht die Jugend auf der Gegengerade im Regen, einige ältere Fans sitzen auf der Tribüne. Von beiden kommt allerdings nicht viel. Das Spiel kann man wie das vorherige in Žižkov als grausam bezeichnen. Innerlich wünscht man sich schon, dass der Heimanhang doch mal den weder durch Mauern, Zäune noch die Polizei versperrten Weg in Richtung Gästeblock zurücklegen könnte, um für etwas Unterhaltung zu sorgen, aber dazu hat offenbar niemand Lust trotz der Niederlage.

* Viktoria Žižkov - České Budějovice 2:0

Viktoria, Praha
1. Liga Tschechien – 3.201 Zuschauer (10 Gäste)


Nachdem aus vorgenannten Gründen am Vortag weder Chemnitz, noch Katowice, noch Olomouc besucht werden konnte, wurde wenigstens der Plan für Sonntag so durchgezogen wie er auch ursprünglich geplant war. So wurde nach durchfahrener Nacht morgens das Stadion Viktoria im Prager Stadtteil Žižkov betreten, das weniger durch Bauweise als vielmehr durch die verfallenen Häuser im Hintergrund zu überzeugen weiss. Der Gästemob sollte vergebens gesucht werden und so kann man mit viel gutem Willen 10 Gäste angeben, wobei lediglich ein einziger Trikotträger hinter dem Tor emotional am Spiel seiner Mannschaft teilnahm. Dafür, dass man von Žižkov eigentlich gar nichts erwarten durfte, war die Vorstellung ganz ordentlich. Hinter dem Tor fanden sich an die 50 Leute ein, die überwiegend Wechselgesänge mit Gegengerade und Haupttribüne starteten, die auch ein verhältnismäßig großer Erfolg waren. Nach der Pause gab es noch ein wenig Pyro, komponiert mit einer Choreo, die danach fürs nächste Spiel wieder sorgfältig eingerollt wurde. Immerhin etwas! Währenddessen stieg der Hunger, doch die einheimischen Spezialitäten erwecken bei mir persönlich höchstens Abscheu, und wer sie trotzdem probieren wollte, sollte es bereuen.

Samstag, 15. März 2008

* Eintracht Braunschweig - Rot-Weiss Essen 2:1

Stadion an der Hamburger Straße, Braunschweig
3. Liga – 16.200 Zuschauer (600 Gäste)


Dieses Wochenende sollte schweren Herzens unser Auswärtsspiel in Braunschweig nicht besucht werden, da im Osten das Halbfinale des Sachsenpokals CFC - SGD anstand. Nach knapp 2 Wochen Vorfreude auf dieses Derby meinerseits kam die Polizei keine 48 Stunden vor Spielbeginn auf die Idee, das Spiel abzusagen, da „die Sicherheit nicht gewährleistet werden könnte“. Gründe hierfür waren eine NPD-Demo, eine Gegendemo der Linken sowieso der Discokrieg in Leipzig. Nachdem der Hauptgrund NPD-Demo ebenso abgesagt wurde, hätte man eigentlich wieder spielen können in Chemnitz, aber war natürlich nicht. Eine rundum sinnlose Aktion. Spontan entworfene Pläne zum Besuch von Ruch Chorzow – Widzew Lodz oder Sigma Olomouc – Banik Ostrava vor den schon vorher geplanten Sonntagsspielen in CZ, mussten ebenso verworfen werden, da unser Fahrer spontan zur Arbeit gebeten wurde. Bereits zu diesem Zeitpunkt war die Vorfreude komplett gewichen und so entschied man sich genervt doch nach Braunschweig zu fahren. Natürlich wurde auch der Zug morgens verschlafen, aber das passte ja alles zum Wochenende. Als man irgendwie doch noch ankam offenbarte sich ein bei bestem Wetter gut gefülltes Stadion, das das durchaus spannende Mittelfeldduell um die Qualiplätze zur 3. Liga zweier Traditionsteams erwartete. Die Formkurve des BTSV zeigte vor dem Spiel nach oben, die von RWE nach unten. Trotzdem lief das Spiel genau anders herum und RWE hätte hier verdient gewinnen müssen, doch die sinnlose gelb-rote Karte unseres Helden Tim Erfen wegen Ballwegschlagens drehte das Spiel und so kassierte man kurz vor Schluss 2 Gegentreffer. Alles schon mehr als einmal dagewesen. Stimmung nicht so der Knaller und teils erschreckend emotionslos auf Essener Seite. Nach dem Spiel gings weiter zum Fünftligaspiel der Freien Turner aus Braunschweig, aber solche Spiele wollte ich hier eigentlich gar nicht erwähnen.

Samstag, 1. März 2008

* D.O.V.O. - IJsselmeervogels 2:1

Sportpark Panhuis, Veenendaal
3. Liga Niederlande – 1.700 Zuschauer (300 Gäste)


Als ich mitten in der Nacht aufwachte, weil das Dachfenster über dem Bett vom Sturm aufgerissen worden war und es in Strömen reinregnete, hatte ich schon so eine leise Ahnung, dass das heute anstehende Auswärtsspiel in Emden nicht stattfinden sollte. So kam es auch und der spielfreie Tag musste dringend anderweitig genutzt werden. Was liegt da näher als sich ein anderes Spiel anzusehen? Deshalb fiel die Wahl mit anfangs mäßiger Begeisterung auf die 3. Liga in Holland. Dies erwies sich jedoch als durchaus interessant, da der holländische Amateurfußball mehr zu bieten hat als die langweilige Liga 2, der durch das grausame Ligasystem, in dem es keine Absteiger gibt, jegliche Spannung genommen ist. Während es im Profibereich in Stadien, die immer gleich aussehen, wenig bis gar keine Stimmung und Atmosphäre gibt, findet man in der 3. Liga einige nette Anlagen, auf denen eine vierstellige Zuschauerzahl, die am Spielfeldrand steht, natürlich wesentlich besser rüberkommt. Zu empfehlen ist hier auch der heutige Gast, der mehrmalige und amtierende Amateurmeister, die IJsselmeervogels aus Spakenburg. Schwer zu schätzende 300-400 Gäste dürften schon dagewesen sein und sorgen in der hitzigen Schlussphase für einige Atmosphäre. Ein gelungener Ausflug in eine Liga, die ich eigentlich nie sehen wollte.
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