Mittwoch, 30. Januar 2008

* Rot-Weiss Essen - Hamburger SV 0:3

Georg-Melches-Stadion, Essen
Pokal – 21.500 Zuschauer (ausverkauft, 3.000 Gäste)


Da war es also, das Spiel des Jahres. Nach zwei überstandenen Pokalrunden wurde natürlich wieder auf das blaue Los gehofft, jedoch war das Blau, das gezogen wurde, dann doch wieder das Falsche… Zum ersten Mal seit fast 5 Jahren durfte an der Hafenstraße wieder ein „ausverkauft“ vermeldet werden, was Vor- und Nachteile mit sich bringt. An sich ist ein volles Stadion natürlich immer sehr gut, was allerdings will man mit knapp 8.000 „Essenern“ anfangen, die es seit Jahren nicht für nötig hielten „ihr“ Team zu unterstützen? Die komplett in Rot gefüllten Tribünen mit diversen Schals und Fahnen sahen schon nicht schlecht aus und das Spiel begann auf den Rängen verheißungsvoll. Die spezielle Pokalatmosphäre, bei der eine Amateurmannschaft mal einen Großen rauswerfen kann, kann natürlich nur aufkommen, wenn die Zuschauer bedingungslos hinter der Mannschaft stehen und die Mannschaft sich irgendwie anstecken lässt und über sich hinauswächst. Größtes Feindbild beim Gegner natürlich der feine Herr Van der Vaart. Und wenn gerade der auch noch schon nach 5 Minuten zum 0:1 trifft ist das schon ganz schön desillusionierend. Leider befasst sich der Großteil der heutigen Stadionbesucher ab der 6. Minute auch schon mehr mit dem Heimweg als mit dem Gedanken, hier noch was zu reißen. Stimmung im gesamten Stadion deshalb bis auf einige wenige Lichtblicke sehr mau, besonders für ein derartiges Spiel. Der HSV-Anfang vermutlich (man hört ja nichts vom gegenüberliegenden Block..) mit einem guten Auftritt, deren Mannschaft gewinnt hier heute auch im Spaziergang. Naja egal, GE ist eh ebenso aufsgeschieden im Achtelfinale und somit hätte man sich nur geärgert, wenn man in der nächsten Runde gegen Wolfsburg gespielt hätte. ;-) Beim nächsten Heimspiel kommen wieder nur noch halb so viele Zuschauer, auf nimmer Wiedersehen, ihr Eventheinis! Nächsten Mittwoch lieber wieder ins Kino.

Mittwoch, 23. Januar 2008

* FC Den Bosch - FC Volendam 1:1

Stadion De Vliert, ‘s-Hertogenbosch
2. Liga Niederlande – 3.967 Zuschauer (40 Gäste)

Eigentlich wollte ich zu jedem Spiel im Profibereich einen Bericht schreiben, aber hierzu? Puh… Es war einfach das typische Spiel der 2. Liga Holland, wo man nichts erwartet und die Erwartungen auch voll erfüllt werden. Zu sagen gibt es, dass der immerhin überhaupt vorhandene Volendam-Anhang ein kurzes Intro mit Papierrollen bot, das aber leider nicht mit der Kamera festgehalten werden konnte, da es viel zu schnell vorbei und eben unerwartet war. Ansonsten fiel sofort ein Banner auf, das das 20-jährige Jubiläum der Freundschaft FC Den Bosch und Standard de Liège verkündete. Na dann muss der Heimverein ja was können. Ansatzweise relativ laut, aber über die komplette Zeit enttäuschend. Das Stadion hebt sich immerhin etwas vom Einheitsbrei des Landes ab, allerdings ist im Stadion u.a. auch ein Fitnessstudio integriert, was wieder ganz dicke Minuspunkte gibt. Nach derartigen Spielen ist man immer sehr ernüchtert wie langweilig eine 2. Liga doch sein kann, aber mit genug Abstand wird der Tag kommen, an dem man einen neuen Versuch zu einem Spiel dieser Art startet. Und wenn man weiterhin nichts erwartet gibt es irgendwann sicherlich mal eine positive Überraschung. Ganz bestimmt…!

Samstag, 12. Januar 2008

* Olympic Charleroi - AS Eupen 1:1

Stade de la Neuville, Charleroi
2. Liga Belgien – 700 Zuschauer (30 Gäste)


Unglaublich, aber wahr! Trotz einiger Verwirrspiele der Frau im Navi stürmten wir gerade beim Ertönen des Anpfiffs ins Stadion, das echt nicht übel ist. Hohe Stehränge hinter den Toren heben sich doch wohltuend von den 08/15-Allseatern ab. Zuschauerinteresse gering. Die paar Gäste können trotz redlichen Bemühungen keine nennenswerte Atmosphäre erzeugen. Von Olympic hatte ich da schon mehr erwartet, aber was kommt sind ab und zu ein paar Trommelschläge und derselbe Support von ein paar Jugendlichen wie auf Eupener Seite, nur eine Nummer schwächer... Spiel auch nicht der Rede wert, aber trotzdem kann man an schlimmeren Orten stehen als in diesem schönen Ground. Vielleicht sollte man es mal mit dem Charleroi-Derby versuchen, wenn dies mal wieder zustande kommen sollte. Da auf der Haupttribüne in der „Business Lounge“ niemand den Eintritt kontrolliert, wird auch dieser mal ein Besuch abgestattet. Schon abartig zu sehen, dass manche Leute echt auf bequem gepolsterten, beheizten Sitzen hinter eine Glasscheibe mit einem Glas Wein in der Hand sich ein Fußballspiel angucken.

* Valenciennes AFC - AS St. Etienne 2:0

Stade Nungesser, Valenciennes
1. Liga Frankreich – 13.516 Zuschauer (1.000 Gäste)


Nachdem die Tour sich eigentlich schon erledigt hatte, kam die Sache am Freitagabend doch wieder ins Rollen und ich konnte letztlich doch überzeugt werden, mitzufahren. Auch wenn keine Tickets reserviert und die Zeit zwischen beiden Spielen doch bedenklich knapp war. Mit dem Fahrer Herr Woizen sowie Eddie und Marcel gings dann frühzeitig los, so dass man wenigstens vorm 1. Spiel genug Zeit hatte. Nach einiger Wartezeit mit Ungewissheit und Zweifel wurde der Mob an deutschen Schreiberlingen (…) dann doch noch eingelassen. Naja, merci jedenfalls! Das Stadion, welches vor einigen Monaten schon einmal im Ruhezustand besichtigt werden konnte, bietet auf der Gegengerade doch glatt eine Stehtribüne. Sowas zeichnet die großen Stadien aus. ;-) Auf eben dieser Tribüne steht die Hälfte des supportwilligen Anhangs, der Rest ist auf den Sitzplätzen hinter dem Tor zu finden. Auf derselben Tribüne ist der Gästeanhang in die wirklich allerletzte Ecke verfrachtet. ASSE heute mit einem ziemlich schwachen Auftritt, da offenbar gerade eine Art Protest durchgeführt wird. Mein lächerliches Schulfranzösisch reicht jedenfalls um auf den Spruchbändern zu entziffern, dass man mit der perspektivlosen Vereinsführung unzufrieden ist und man als Immer-noch-Rekordmeister Frankreichs offenbar keine großen Ambitionen hat, weitere Titel hinzuzufügen. Von Seite Valenciennes ist eigentlich permanent ein gewisser Lautstärkepegel im Stadion vorhanden, aber wirklich toll ist das auch nicht. Schwierig gestaltet sich noch die Suche nach Eintrittskarten für die Sammlung. Einige Einheimische werden befragt. English? Non. Allemand? Non. Kann hier eigentlich keiner, dann also doch wieder die paar Brocken Schulfranzösisch... Zu unserer Schande muss gesagt werden, dass wir aufgrund zu vieler Unterbrechungen und zu wenig Zeit bis zum 2. Spiel des Abends ein paar Minuten eher gingen und somit das zweite Tor verpassten.

Samstag, 5. Januar 2008

* Belgien x 4

11:00 KV Zaventem – Rapide Wezemaal II (Damen) 0:5
Gemeentelijk Sportstadion Nebenplatz, Zaventem
Damen Belgien – 11 Zuschauer


14:30 RFC Leopold Uccle – RW Walhain
Complexe Sportif Neerstalle, Uccle
Test Belgien – 45 Zuschauer

17:00 URS Du Centre – KSK Ternat
Stade de la Hestre, Haine-Saint-Pierre
Test Belgien – 50 Zuschauer

19:30 KHO Stade Bierbeek – RCS Brainois
Albert Ombelet Stadion, Bierbeek
5. Liga Belgien – 150 Zuschauer

Da mich kein Spiel übermäßig anlachte und eh gespart werden muss, sollte es am ersten Wochenende des Jahres einfach mal gar kein Fußball geben, doch dann kam da dieses verlockende Angebot ins Haus geflattert. Für ein unterklassiges Testspiel fährt man sicher nicht nach Belgien, für 2, na ja, aber 3? Alles klar, dabei! Also gings früh morgens mit Christian und René auf in den Umkreis von Brüssel, wo heute alle Spiele stattfinden sollten. Der Tag beginnt mit einer Enttäuschung, denn das Knallerspiel der Damen findet auf dem Nebenplatz statt, obwohl dieser eindeutig in schlechterem Zustand ist als das Stadion. Dann noch ein ordentlicher Regen und keine Unterstellmöglichkeit. Der Tag kann ja noch lustig werden. Doch von da an sollte alles Bestens laufen. Ein schön vergammelter Ground in Uccle konnte ebenso begeistern wie die darauf folgenden. Auf Verdacht wurde noch ein Spiel angefahren, das eventuell schon um 17 Uhr stattfinden könnte aus welchen Gründen auch immer. Und tatsächlich ist dies der Fall und aus der dem 3er wird ein 4er. Die große Unbekannte Fünftligist Bierbeek entpuppt sich ebenfalls als ordentlicher Ground mit Tribüne. In Belgien hat einfach jeder Verein etwas zu bieten, warum nicht in Deutschland? Spielerische Highlights oder Fanszenen gabs heute wie erwartet natürlich nicht, aber letztlich wars ein sehr gelungener Tag, der ohne den Nebenplatz von Spiel 1 perfekt hätte werden können.
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